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Neuer Mercedes-AMG SL und teilweise Rückkehr zu den Wurzeln

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Mercedes SL hieß ursprünglich Super Leicht, was „superleicht” bedeutet, und der Charakter des ersten Mercedes-Benz 300 SL wurde auf der Rennstrecke gemildert. Aber in über 60 Jahren Evolution hat sich der SL von seinen Wurzeln entfernt und sich zu einem komfortablen Gran Turismo entwickelt. Der Daimler-Konzern entschied sich, wenn nicht ganz, so doch zumindest teilweise, zur alten Ideologie zurückzukehren. Daher wurde sogar eine Pause in der Geschichte der SL-Familie eingelegt, denn die Produktion des Vorgängermodells der Baureihe R231 wurde im Sommer 2020 eingestellt. Und gerade wird ein neues Auto mit dem Code R232 vorgestellt.Neuer Mercedes-AMG SL und teilweise Rückkehr zu den Wurzeln

Diesmal wurde die Entwicklung von der AMG-Division übernommen, sodass alle Versionen des neuen es-ale das doppelte Mercedes-AMGBranding tragen werden. Das Auto soll von Grund auf neu gebaut worden sein und hat weder mit dem Vorgängermodell noch mit dem Supersportwagen AMG GT (der bald aus der Produktion geht) etwas zu tun. Und hier liegt der Hauptaspekt der Rückkehr zu den Wurzeln: Wie bei der ersten Generation des 300SL ist die Karosserie des neuen Autos ein Space-Chassis mit daran befestigten Karosserieteilen. Richtig, im Zeitgeist ist der Rahmen nicht aus Stahl, sondern aus Aluminium.

Neuer Mercedes-AMG SL und teilweise Rückkehr zu den Wurzeln

Der neue SL scheint kompakter zu sein als sein Vorgänger, aber das ist eine optische Täuschung und eine gute Designarbeit. Tatsächlich ist das Auto größer geworden: Die Länge hat sich von 4640 auf 4704 mm und der Radstand von 2585 auf 2700 mm erhöht. Neben Aluminium, Stahl und Verbundwerkstoffen, die in der Karosseriestruktur verwendet werden, wiegt es 270 kg und seine Torsionssteifigkeit ist im Vergleich zum Vorgängermodell um 18 % gestiegen.

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Die Entwickler gaben das harte Faltdach zugunsten eines Stoffverdecks auf. Diese Lösung wurde zuletzt beim Modell der R129-Generation (1989-2001) verwendet, aber das Softtop ist 21 kg leichter als das vorherige Hardtop und ermöglichte einen niedrigeren Schwerpunkt, was für einen Sportwagen vorzuziehen ist. Das Dach lässt sich bis zu einer Geschwindigkeit von 60 km/h in 15 Sekunden anheben oder herunterklappen.

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Besonderes Augenmerk wird auf die Aerodynamik gelegt. Der Cw-Wert ist nicht außergewöhnlich (0,31), aber der Schwerpunkt liegt auf einer ausgewogenen Balance von Auftrieb und aerodynamischer Belastung. So verbauten die AMG-Ingenieure unter der vorderen Stoßstange eine Carbon-Lippe, die sich bei Tempo 80 km/h um 40 mm absenkt und Luftverwirbelungen unter dem Boden verursacht: Sie reduzieren den Auftrieb an der Vorderachse und „ziehen” das Auto auf die Seite. Straße. Der Heckspoiler bewegt sich ebenfalls mit 80 km/h und hat fünf Positionen.

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Vor den Heizkörpern ist ein ausgeklügeltes Airpanel-Lamellensystem installiert. Sein unterer Teil (hinter der Stoßstange) hat vertikale Deflektoren und der obere Teil (hinter dem Hauptgrill) hat horizontale Abschnitte. Standardmäßig schließen alle Jalousien, bei Bedarf öffnet sich der untere Teil elektronisch, und die oberen Jalousien öffnen erst bei Geschwindigkeiten über 180 km / h. Digital Light Matrix-Scheinwerfer sind bereits „an der Basis” installiert, die Tipps richtig „ziehen” können unterwegs.

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Zwanzig Jahre und zwei Generationen später fand der SL eine zweite Sitzreihe, wenn auch nur eine nominelle, die für Fahrer mit einer Körpergröße von nicht mehr als 1,55 ausgelegt war. Es gibt fast senkrechte Rückenlehnen, kurze Kissen und einen Mangel an Beinfreiheit, aber diese Sitze können als zusätzlicher Gepäckraum genutzt werden. Also ist es jetzt formal kein Roadster mehr, sondern ein Cabriolet mit einer 2 + 2-Sitzformel.

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Das Interieur des SL-Modells nennt das Unternehmen hyperanalog, eine Kombination aus digitaler Technik und analoger Anmutung. Anzeichen für letzteres sind runde Turbinen-Lüftungsleitbleche und ein 12,3-Zoll-„altmodischer” Bildschirm, der in eine Nische eingelassen ist. Allerdings ist das teilweise eine erzwungene Entscheidung, denn bei offener Fahrt bei sonnigem Wetter blendet der Bildschirm ohne Visier gnadenlos.

Und um die Blendung auf dem Monitor des MBUX Multimediasystems zu reduzieren, wurde eine andere Lösung entwickelt. Nach dem Zusammenklappen des Daches ändert ein separater elektrischer Antrieb automatisch den Winkel des Bildschirms und stellt ihn vertikaler frei. Die Touchscreen-Diagonale beträgt 11,9 Zoll, es gibt verschiedene Modi und Anzeigestile sowie bestimmte Bereiche des AMG-Menüs. Von der Ausstattung des Mercedes-AMG SL Cabrio sind Head-up-Display, Burmester Audiosystem, Konturbeleuchtung (64 Farben) und Vordersitze mit Luftschal, der dem Fahrer warme Nackenluft zuführt, angekündigt.

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Es ist bereits bekannt, dass das Angebot einfache Versionen mit aufgeladenen Vierzylindermotoren sowie leistungsstarke Hybride mit einem AMG E Performance-Antriebsstrang umfassen wird, diese werden jedoch später erscheinen. Inzwischen werden zwei Modifikationen mit V8-Ottomotor vorgestellt. Dies ist eine 4,0-Liter-Twin-Turbo-Einheit, die bereits von anderen Mercedes-Modellen bekannt ist, aber für das SL-Modell wurden neue Ladeluftkühler entwickelt, die Ölwanne und das Kurbelgehäuse-Entlüftungssystem geändert. Der Mercedes-AMG SL 55 ist mit einem Motor mit 476 PS und 700 Nm ausgestattet und der Mercedes-AMG SL 63 „senior” hat einen Motor mit 585 PS und 800 Nm, und tatsächlich unterscheiden sich die beiden Versionen nur in Firmware und Maximum Ladedruck.

Das Neungang-AMG Speedshift MCT 9G ist ein klassisches Planeten-Automatikgetriebe mit Nasskupplung anstelle eines Drehmomentwandlers. Vor allem aber fährt der SL erstmals in der Geschichte auf Allradantrieb: Beide Versionen verfügen über ein 4Matic+-Getriebe mit Lamellenkupplung an der Vorderachse. Eine elektronisch geregelte Hinterachs-Quersperre ist beim SL 55 optional und beim SL 63 serienmäßig.

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Das Chassis ist komplett neu, mit doppelten Querlenkern vorne und hinten, obwohl das Unternehmen es als Fünflenker-Layout bezeichnet. Der Mercedes-AMG SL 55 verfügt über eine Federaufhängung mit adaptiven Dämpfern und konventionellen Stabilisatoren. Und der „Sixty-Third” setzt auf das AMG Active Ride Control Fahrwerk: Statt Stabilisatoren ist ein Hydrauliksystem verbaut, das die linke und rechte Seitensäule verbindet.

Neuer Mercedes-AMG SL und teilweise Rückkehr zu den Wurzeln

Darüber hinaus ist der neue Mercedes-AMG SL auch voll überschaubar und bereits „in der Basis”! Elektrische Antriebe können die Hinterräder in einem kleinen Winkel einschlagen. Bei Geschwindigkeiten bis 100 km/h schlagen sie für bessere Manövrierfähigkeit gegenläufig nach vorne ein, ab 100 km/h drehen alle Räder für mehr Stabilität in die gleiche Richtung. Standardbremsen sind Sechskolben vorne, Einkolben hinten und geteilte Scheiben. Carbon-Keramik-Bremsen sind gegen Aufpreis erhältlich.

Neuer Mercedes-AMG SL und teilweise Rückkehr zu den Wurzeln

Die Ironie dabei ist, dass der neue SL trotz Rückbesinnung auf seine sportlichen Wurzeln nie „ultraleicht” wurde. Das Leergewicht der Basisversion beträgt 1875 kg (ohne Fahrer)! Dieser ist auch 155 kg schwerer als der bisherige heckgetriebene Roadster SL 500 mit V8-Motor. Dennoch ist die Dynamik beeindruckend: Der neue SL 55 beschleunigt von 0 auf 100 km/h in 3,9 Sekunden und der SL 63 in 3,6 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 295 bzw. 315 km/h.

Wie viel wird all diese Pracht kosten? Offizielle Preise sind noch nicht bekannt, aber die deutsche Presse rechnet mit mindestens 140.000 Euro für den Mercedes-AMG SL 55. Im Werk Bremen, wo seit 1989 der Elektronikvertrieb stattfindet, werden Cabriolets produziert und der Verkauf soll beginnen Anfang 2022.

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